Pläne des Senats: Görlitzer Park in Berlin noch gut zwei Monate nachts offen
Pläne des Senats: Görlitzer Park in Berlin noch gut zwei Monate nachts offen

Der Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg wird vorerst noch nicht nachts verschlossen, obwohl die Umzäunung des Areals fast komplett ist. "Wir werden noch vor Weihnachten eine Bauabnahme machen", sagte Umweltstaatssekretär Andreas Kraus der Deutschen Presse-Agentur. Damit sei die Umfriedung aus Mauer- und Zaunstücken dann fertiggestellt.

"Wenn die Temperaturen steigen und die Parksaison wieder beginnt, werden wir dann mit einer temporären nächtlichen Schließung beginnen", so Kraus. Als voraussichtlichen Termin nannte er den 1. März 2026. Mit der Schließung des Parks wollen Senat und Polizei die Drogen- und Gewaltkriminalität zurückdrängen.

Kraus erklärte, dass durch den Park hindurch Verbindungswege verliefen, die Menschen als Abkürzung benutzen. "Ich möchte jetzt in einer Übergangszeit, bis sich die Menschen an nächtliche Schließungen gewöhnt haben, ihnen nicht im Winter zumuten, dass sie außen herum radeln müssen", sagte Kraus. "Mit der Zeit wird sich das alles einspielen, das hat sich beim Tempelhofer Feld auch gezeigt."

Pilotphase bis Oktober 2026

Im Zuge einer wissenschaftlich begleiteten Pilotphase sei diese Maßnahme zunächst bis Ende Oktober geplant. Die Senatsumweltverwaltung sei dazu mit der Innenverwaltung und dem Bezirk in Abstimmungen über die genauen Schließzeiten. Ein Vorschlag ist demnach, den Park im Sommer von 23.00 bis 06.00 Uhr zu schließen, im Winter von 22:00 bis 06:00 Uhr.

Sicherheitsdienst im Park geplant

Praktisch soll es laut Kraus dann so sein, dass ein Sicherheitsdienst Parkbesucher abends kurz vor Beginn der Schließzeit auffordert, das Areal zu verlassen. Durch Drehkreuze sei sichergestellt, dass der Park jederzeit verlassen werden könne. "Es kann nur nachts niemand in den Park hinein." Gewährleistet werde aber, dass etwa Rettungskräfte jederzeit Zugang zu dem Grundstück haben.

Zaun soll mehr Sicherheit bringen

Die Polizei argumentiert, der Park falle bei einer nächtlichen Schließung als dunkler Rückzugs- und Versteckraum für die Dealer aus. Einige linke Gruppen kritisieren die Maßnahmen schon lange und protestierten dagegen, weil sie eine weitere Verdrängung der Drogenkriminalität in die umliegenden Wohngebiete befürchten. Der von den Grünen geführte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sieht aktuell noch größere Unklarheiten bei den Zuständigkeiten für Schließung und Kontrollen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an [email protected]. +++

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